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Bundesweiter Warntag 2022

Fakten und Erklärungen

Warnmöglichkeiten

Die bekannteste und älteste Warnmöglichkeit sind die Sirenen. In manchen Gemeinden (in Budenheim nicht) laufen sie auch heute noch bei fast jedem Einsatz der Feuerwehr. Doch wie unterscheide ich die Sirenentöne und weiß, wann ich selbst gewarnt werde und wann es sich um die Feuerwehr handelt? Grundsätzlich lässt sich zwischen folgenden Sirenentönen unterschieden:

  1. Feuerwehr: Ein Dauerton welcher zwei Mal unterbrochen wird.
  2. Warnung: Ein ständig aufheulender Ton in schneller Abfolge
  3. Entwarnung: Ein einminütiger, gleichbleibender Dauerton, welcher NICHT unterbrochen wird.

Darüber hinaus verfügen moderne Sirene über die Möglichkeit der Lautsprecherdurchsage. Der Landkreis Mainz-Bingen verfügt mittlerweile über eine mobile Sirene (siehe Bild), welche im Bedarfsfall in der betroffenen Kommune mittels eines Fahrzeuges eingesetzt werden kann. Diese beiden Arten der Sirenen sind allerdings noch nicht weit verbreitet. Ein weiteres Problem besteht darin, dass einige alte Sirenen nur noch den Warnton der Feuerwehr abspielen können.

Bereits seit längerem im Einsatz sind die beiden Warnapps „NINA“ und „KATWARN“. Sobald diese Apps installiert sind und eine Region seitens der Benutzer*innen eingestellt wurde, werden entsprechende Warnmeldungen verschickt, die für den angegebenen Bereich relevant sind. Mit der „Schutzengel-Funktion“ können die Apps jederzeit den aktuellen Standort abrufen und somit auch Warnhinweise verschicken, sobald sie ein betroffenes Gebiet betreten. Diese Funktion muss jedoch gesondert freigegeben werden. Der Landkreis verfügt darüber hinaus über die Möglichkeit, Warnmeldungen über die Leitstelle Mainz direkt an die Warnapps weiterzugeben. Somit kann schnell und zielgerichtet gewarnt werden.

Eine dritte und die neueste Warnmöglichkeit ist das so genannte „Cell Broadcast“. Dieses wird am Warntag zum ersten Mal getestet und ist in Ländern wie den Niederlanden, Frankreich, Kanada, USA und vielen weiteren Ländern bereits seit einiger zeit im Einsatz. Hierbei werden Warnnachrichten über die Mobilfunknetze übermittelt. Es hat den Vorteil, dass keine weiteren App-Installationen erforderlich sind und auch gezielt regional gewarnt werden kann. Als Warnung erscheint dann eine Push-Nachricht auf ihrem Handy. Sie müssen dazu allerdings bestimmte Berechtigungen im Handy erteilt haben, dass sie solche Nachrichten empfangen dürfen.

Weitere Möglichkeiten der Warnung sind natürlich durch die öffentlichen Rundfunkkanäle, die sozialen Medien, allgemeine Lautsprecherdurchsagen und Infotafeln an öffentlichen Plätzen grundsätzlich vorhanden.

Handlungsempfehlungen

Bei den Warnapps und auf bei dem System Cell Broadcast werden meistens schon Handlungsempfehlungen in die Nachrichten integriert. Diesen sollte auch dringend folge geleistet werden, um sich und seine Angehörigen bestens zu schützen. Auch mit den Lautsprecherdurchsagen, egal ob über die modernen Sirenen oder auf direktem Wege, können direkt Handlungsempfehlungen oder Handlungsanweisungen formuliert werden.

Sollten sie jedoch nur den Sirenen-Warnton wahrnehmen, so sollten sie zügig den Fernseher und/oder das Radio mit entsprechenden öffentlich-rechtlichen Sendern einschalten und genau zuhören. Der Blick in die sozialen Medien kann ebenso hilfreich sein. Allerdings sollten sie hier Vorsicht walten lassen und sich auf zuverlässige Quellen, wie das Amt für Bevölkerungsschutz, die Seite des Landkreises/ der Kommune oder die örtlichen Hilfsorganisationen (Feuerwehr, Rettungsdienst, THW, Polizei, …), verlassen.

Allgemein gilt: Panik hilft keiner Person weiter. Sie sollten im Notfall zügig aber besonnen und ruhig handeln und sich auf die wesentlichen Sachen konzentrieren.

Förderprogramm Sirene

Der Landkreis Mainz-Bingen hat die Zusage für die Förderung von 26 neue Dachsirenen und drei neue Mastsirenen erhalten. Diese entsprechen etwa ¼ der Sirenen im Landkreis. Das entspricht einem Kostenrahmen von etwa 335.000€. Diese Fördermittel sind voll ausgeschöpft worden und die Planungen laufen weiter. Allerdings gestaltet sich die Umrüstung schwierig, da es an Fachfirmen mangelt. Der Markt für Sirenen war in den letzten Jahrzehnten so klein geworden, dass es kaum noch Anbieter gibt.

Erschwerend kommt hinzu, dass ein einfacher Austausch der Sirenen nicht ausreicht. Durch die neuen Bauformen (bessere Schallisolation) und die neuen Baugebiete der letzten Jahrzehnte, reicht alte Sirenenabdeckung meistens nicht aus und es bedarf zunächst eines Gutachtens für die Standorte der Sirenen. Auch hierfür ist es schwer entsprechende Firmen zu bekommen.

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